Der Eigentümer der Fläche, die Gemeinde Steinfeld, die Bezirksförsterei Damme, die untere Naturschutzbehörde und das Kreislandvolk Vechta haben die Aufwertung des Ökosystems Wald um die Lönshütte in Steinfeld gemeinsam geplant und umgesetzt.
Unter Berücksichtigung der langfristigen Pflege wurden so Ökopunkte nach dem Osnabrücker Modell 2016 erzeugt, die z.B. für die Kompensation von Bebauungsplänen angesetzt werden können.
Luftbild aus 2007: Waldfläche hinter der Lönshütte mit Kiefernbestand und Schneisen vor der Aufwertung. Auszug aus den Geobasisdaten der niedersächsischen Vermessungs- und Kartenverwaltung (LGLN).
Die Grundlage für die Maßnahme bildet das „Fachkonzept Lönshütte“. Es beschreibt die Kompensationsmaßnahmen für die als generierte Ökopunkte bezeichneten Werteinheiten nach § 16 BNatSchG. Diese Ökopunkte werden zukünftig mit Eingriffen aus der Bauleitplanung bei der Gemeinde Steinfeld verrechnet. Die Gemeinde Steinfeld ist nicht alleinige Eigentümerin der Flurstücke. Der weitere Eigentümer verfügt frei über die erzielten Ökopunkte seiner Fläche und kann sie beispielsweise veräußern.
Der Lönsplatz und die Lönshütte werden weiterhin für Veranstaltungen genutzt werden. Sie sind nicht Bestandteil des Ökokontos.
Der ursprüngliche Wald lag relativ isoliert in der Landschaft. Die Forstfläche bestand zuvor aus schwachwüchsigen Kiefern, unter denen flächig die spätblühende Traubenkirsche wuchs. Es existierten hier keine gliedernden Hecken- bzw. Saumstrukturen.
Durch die Ausdünnung des Kiefernbestandes und der Entfernung der Traubenkirsche soll mit der Aufforstung von vielfältigen Laubbaum- und Strauchgehölze über die Jahre ein artenreicher Eichenmischwald entstehen. Die Anpflanzungen mit ausschließlich dem Standort angepassten Laubgewächsen, die Ansaat von Heide in den lichtdurchlässigen Zwischenräumen sowie die Anhäufungen von Totholz- und Lesesteinhaufen bieten einen naturnahen Wald für artenreiche Lebensgemeinschaften.
Für die nachhaltige Weiterentwicklung der Anpflanzungen wird der Bestand weiterhin gepflegt. Konkurrierende Naturverjüngungen, wie wiederkehrende Traubenkirschen sowie einwandernde Neophyten, werden entfernt. Mit dem Aufwuchs der Anpflanzungen ist davon auszugehen, dass sich der Pflegeaufwand mit den Jahren reduziert.
Zur Pflege gehört es auch, die Anzahl der gewachsenen Bäume je Hektar in Abständen von zehn bis 20 Jahren zu reduzieren, um dem verbleibenden Bestand mehr Raum für die Kronenentwicklung zu lassen. Auch die Heide wird durch regelmäßige Mulchungen verjüngt.
Die Neuanpflanzungen unterschiedlicher humusbildender Pflanzenarten und der stockwerkartige Höhenwuchs innerhalb des Waldes bewirken in einigen Jahren auch eine biologische Aufwertung des Sandbodens und einen ausgewogenen Bodenfeuchtehaushalt. So wird mittelfristig eine höhere Grundwasserneubildungsrate im Unterboden des ehemaligen Kiefernstandortes zu erwarten sein. Der ehemalige Kiefernforst zeichnete sich hingegen durch mageren und trockenen Boden aus.
Breite Waldränder von mindestens 10 m Breite bilden den Übergang vom inneren Waldbereich zu den umliegenden Ackerflächen, zum Lönsplatz und zur Lönshütte. Im Wald sind Nist- und Fledermauskästen verteilt. Der gesamte Bereich ist durch einen Zaun vor Wildverbiss geschützt. Nach einer Schutzdauer von etwa 5 Jahren soll der Zaun entfernt werden.
Besuchen Sie den Standort am Lönsweg. Eine Infotafel vor Ort gibt Ihnen weitere Hinweise zur Aufwertungsmaßnahme „Waldfläche an der Lönshütte“!